„Meiner Meinung nach ist derjenige wissenschaftlich ehrenhaft, der das niederschreibt, was er herausgefunden hat, und außerdem darlegt, wie er zu seiner Schlussfolgerung gelangt ist. Man müsste mir volles Misstrauen entgegen bringen und mich geradezu der Prostitution zeihen, wenn ich nur das veröffentlichen würde, was der allgemeinen Meinung gefällt. Ich denke nicht daran, Leute zu überzeugen oder gar zu bekehren. Meine Arbeit sehe ich hauptsächlich darin, das Erforschte weiterzugeben. Jene, die dafür bereit sind, werden mir Glauben schenken. Und jene, die es nicht sind, werden mit den unglaublichsten Vernünfteleien und Besserwissereien argumentieren wollen.“
Elisabeth Kübler-Ross
In unserer aufgeklärten, hoch technologisierten und fortschrittlichen Gesellschaft herrscht ganz selbstverständlich das materialistisch geprägte Weltbild vor, das besagt, dass alles, was existiert, ob lebendig oder nicht, durch materielle Strukturen und Prozesse zu erklären sei. Die darauf basierenden Naturwissenschaften sind der Grundpfeiler unseres Wohlstands und des Fortschritts. Ohne die wissenschaftlichen Erfolge in der Medizin, Industrie und Informationstechnik würden wir unsere Vorstellung einer funktionierenden geordneten und lebenswerten Welt nicht länger aufrecht erhalten können. Doch dieses Weltbild beginnt nach vielen Jahrzehnten der naturwissenschaftlich materiellen Dominanz zu wanken, es scheint sich ein gesellschaftliches Umdenken anzubahnen. Wer es in unserer westlich orientierten Welt wagt, diese beiden Begriffe Wissenschaft und Spiritualität in einem Atemzug zu nennen, begibt sich ganz schnell auf extrem dünnes Eis. Von den Esoterikern wird man als Materialist beschimpft, der alles Geistige a priori in Frage stellt und von den Naturwissenschaftlern als gottesfürchtiger Kreationist, der dogmatisch seiner Glaubensideologie folgt. Seit vielen Jahrzehnten klafft ein augenscheinlich unüberwindbarer großer Graben zwischen der spirituellen und der naturwissenschaftlichen Welt und wer die Diskussionen in der Literatur, auf Kongressen und in den sozialen Netzwerken verfolgt, findet unversöhnlich verfeindete Lager, die sich auf höchst emotionale Weise äußerst unsachlich anfeinden. Warum gibt es eine Trennung zwischen Wissenschaft und Spiritualität? Wenn man auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis ist, darf man sich weder von Weltbildern noch von Religionen dogmatisch einschränken lassen. Wer diese Eingrenzung zulässt, kann nicht wirklich auf der Suche nach Wahrheit sein. Wer sich hinter starren Grenzen bewegt, verliert den ganzheitlichen neutralen Weitblick und sieht sich vielmehr gezwungen, seine eigenen Ansichten zu verteidigen. In der Diskussion erlebe ich immer wieder, dass man den spirituellen oder übersinnlichen Erkenntnissen die Wissenschaftlichkeit abspricht.
In den Augen der Materialisten ist alles, was naturwissenschaftlich nicht belegbar ist, auch nicht existent. Diese Ansicht ist nicht nur grob fahrlässig sondern schlichtweg falsch. Ist es wichtig, ob etwas wissenschaftlich ist, damit es real sein kann? Nein! Die materialistische Wissenschaft kann keinen Anspruch auf ein allumfängliches Verständnis der Realität besitzen. Ich denke, meine Definition einer ganzheitlichen Wissenschaft entspricht sicherlich nicht der von eingefleischten Materialisten. In meinen Augen sollten gute Argumente, Wahrscheinlichkeiten, logische Schlussfolgerungen und subjektives Erleben die empirische Wissenschaft auf jeder Ebene ergänzen dürfen. Wichtig ist allein, ob etwas wahr ist und wir brauchen nicht zwangsläufig die klassische, materialistische Wissenschaft, um dies feststellen zu können. Eine solche Wissenschaft besitzt nicht das Monopol auf Erkenntnis und Wahrheit. Das beste Beispiel, um dies zu begründen, ist die Liebe. Ist die Liebe wissenschaftlich greifbar? Kann man die Liebe wissenschaftlich beweisen? Die Erforschung der wahren tiefen Herzensliebe (z.B. zwischen Eltern und ihrem Kind) ist nahezu nicht existent. Auch wenn die Hirnforschung große Fortschritte gemacht hat, aber den Ursprung der Liebe konnte noch niemand lokalisieren oder auch nur ansatzweise ergründen. Liebe ist fernab von Fortpflanzung und Sexualtrieb wissenschaftlich nicht erklärbar, aber wir sind uns sicherlich alle einig, dass diese Liebe dennoch existiert. Wäre ein materialistischer Wissenschaftler konsequent, würde er aufhören, seine Familie zu lieben, denn diese Liebe ist wissenschaftlich nicht erklärbar und somit nach seiner Auffassung nicht existent. Ein solch konsequenter Wissenschaftler ist mir aber bisher noch nicht begegnet.
Ich forsche aus der Leidenschaft heraus, meine Erlebnisse, Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse mitzuteilen, in der Hoffnung, denen eine Hilfe damit zu geben, die bereit sind, es anzunehmen. Insbesondere hoffe ich, Menschen in tiefster Trauer mit meiner Arbeit wahrhaftigen Trost spenden zu können.
quod erat demonstrandum
”So einen Quatsch hab’ ich noch nie gehört!“,
schimpfte der Zweifler auf mich ganz empört.
„Und ob, kannst mir glauben, deine Seele stirbt nie.“
”Du Freak bist verrückt, beweis’ mir doch wie?“
Musst du ein solches Gespräch mal ertragen,
solltest du folgende Taktik dann wagen.
Frag’ doch den Zweifler, ob’s jemanden gibt,
den er von Herzen unendlich tief liebt.
”Ich lieb’ meine Frau, meine Kinder, den Hund.“
Der Zweifler, er liebt. Jetzt läuft’s für mich rund.
„Wenn du sie liebst, dann beweis’ es mir doch!“
Er rieb sich das Kinn, überlegte dann noch:
”Die Liebe ist anders, man kann sie nicht messen.“
Das war für mich ein gefundenes Fressen.
”Nicht messbar, nicht sichtbar und trotzdem vorhanden?“
Ich glaube, er hat es jetzt langsam verstanden.
Oliver Lazar (April 2018)